We're closed(っ˘̩╭╮˘̩)っfor good. Wir sind zu,für immer.(っ˘̩╭╮˘̩)っ
Das Zürcher Museum für Digitale Kunst MuDA muss permanent schliessenMuseum of Digital Art forced to close its doors Press Release, Jun 30, 202030. Jun 202030 giu 202030 juin 2020
Schweren Herzens kündigt das Museum of Digital Art nach vier Jahren erfolgreichem Betrieb seine Schliessung auf Ende Juli 2020 an. Ausbleibende Einnahmen durch den Corona-Notstand, fehlende Kulturförderung und hohe Mietkosten bereiten dem gemeinnützigen Projekt ein frühzeitiges Ende.It is with a heavy heart that the Museum of Digital Art announces today its untimely closure at the end of July 2020. After nearly five years of successful growth, Europe’s first physical museum dedicated to digital art was hit hard by the Covid19 lockdown, as it runs without any public funding. Left with high rental costs, the non-profit project is forced into a premature end.
Noch im Frühjahr 2016 wurde das MuDA eingeweiht. Der feierliche Anlass war keine Selbstverständlichkeit, das kleine Museum konnte den Umbau des Erdgeschosses des Herdern-Hochhauses, Zürichs erstem Hochhaus, dank einem Crowdsourcing-Rekord finanzieren. Über 100’000 Franken wurden aus der ganzen Welt gespendet um Europas erstes physisches Museum für digitale Kunst zu eröffnen.The MuDA was inaugurated with a bang in early spring 2016, after a record-breaking crowdfunding campaign. Over 100,000 Swiss francs were donated from all over the world to finance the renovation of the ground floor of the Herdern Hochhaus, Zurich’s first high-rise, and to give a permanent home to Europe’s first physical museum dedicated to digital art.
At the opening in February 2016. The Swiss artist duo Gysin-Vanetti reprogrammed the retired timetable display from Zurich's main station.An der Eröffnung im Februar 2016. Das Schweizer Künstlerduo Gysin-Vanetti brachte die Fallblattanzeige von Zürichs Hauptbahnhof mit neuer Programmierung aus dem Ruhestand zurück.
Über die nächsten Jahre folgten zehn wegweisende, durch einen Algorithmus kuratierte Ausstellungen. Nationale und internationale Künstler, von Zach Lieberman bis zu Vera Molnar, zeigten auf den 400 Quadratmetern in Zürich West ihre einzigartigen Werke mit digitalem Herzschlag. Zusammen mit Volksschulen, Universitäten und der ETH baute das Museum für Digitale Kunst zudem ein breites Bildungsangebot auf, mit kostenlosen und günstigen Kursen für Kinder, Berufstätige und Pensionäre. Um die Schere, die durch die digitalen Technologien immer weiter aufgeht, wieder ein wenig zu schliessen. Dazu veranstaltete es regelmässig öffentliche Debatten rund um die Verbindungen von Daten, Algorithmen und Gesellschaft.Infolge wurde die Tätigkeit des MuDA von der UNESCO, wie auch dem Netzwerk Europäischer Museen NEMO, als «Best Practice» betitelt. Laut dem British Council, Grossbritanniens internationalem Kulturrat, war das MuDA der Anstoss für eine globale Veränderung in der Kunstwelt zugunsten eines offeneren Umgangs mit Technologie.Wie alle Schweizer Museen, musste das MuDA am 16. März dieses Jahres den Betrieb pausieren. Diese wegen der Corona-Pandemie nötigen Massnahmen stoppten alle Besuchereinnahmen. Einnahmen, welche im Fall des MuDA über die Hälfte der Betriebskosten decken. Normalerweise decken Zürcher Museen weniger als 10% ihrer Kosten durch Billetverkäufe, der Rest wird hauptsächlich mit öffentlichen Geldern bezahlt, einen kleineren Teil durch Stiftungen und Spenden. Dies wurde nun zum Verhängnis, wegen den fehlenden Besuchern wurden die Zahlen auf dem Bankkonto des Museums der Nullen und Einsen stetig weniger.Die Stadt Zürich sprach zwar im letzten Jahr Fördergelder von 8000 Franken, was 3% von MuDAs Gesamtbudgets von einer Viertelmillion ausmachte. Gleichzeitig liess die Zwinglistadt wissen, dass eine kontinuierliche Förderung nicht gegeben sei. Der Kanton Zürich, der vor der Eröffnung seine Unterstützung zusagte, sprach schlussendlich während der gesamten Betriebszeit keine finanzielle Hilfe zu.In the years that followed, the MuDA strived to achieve its vision and experiment with new practices. Curated by an algorithm, ten pioneering exhibitions presented unique artworks brought to life with digital heartbeats by national and international artists, ranging from Zach Lieberman to Vera Molnar. To bridge inspiration with empowerment, the MuDA built an extensive educational programme and offered countless free and affordable workshops combining digital technologies and creativity to children, professionals and pensioners. In parallel to its collaborations with elementary schools, universities and the ETH, digital tools were also explored in talks on the complex yet fascinating relationships between data, algorithms and society. This led UNESCO, as well as the Network of European Museum Organisations, to recognise the MuDA’s activities as “best practice”. Its commitment was also described by the British Council, the United Kingdom’s international organisation for culture and education, as the impetus for global change in the art world in favour of a more open approach towards technology.On March 16, 2020, all the museums in Switzerland had to pause their operations due to the Covid19 pandemic. But the lifting of the government’s lockdown measures mid of May did not dispel rising financial concerns. Unlike other museums in Switzerland that receive the vast majority of their financing from public funds, the MuDA indeed operates primarily through paid admissions and private donations. For the first time in 2019, the City of Zurich awarded a grant that covered 3% of the museum’s budget, but just for one year. Without any revenue during peak season, sparse visitors since the reopening, and rental costs that amount to one third of its yearly expenditures, the zeros and ones in the non-profit’s bank account quickly melted away. 
The ETH ✕ MuDA Robotic Pavillion was built in Zurich's old botanical garden. Inside kids were taught in physical computing.Der ETH ✕ MuDA Robotic Pavillion wurde in Zürichs altem Botanischen Garten aufgestellt. Darin gab es kostenlosen Unterricht in «Physical Computing» für Kinder.
Die Zürcher Migros-Genossenschaft, welche dem Museum die in 1965 von Gottlieb Duttweiler eingeweihte Räumlichkeiten vermietet, offerierte wegen der bundesrätlich verordneten Schliessung die Schenkung von einer Monatsmiete. Da der Lockdown länger dauerte, die Besucher seit der Wiedereröffnung im Mai nur spärlich zurückkamen und die Mietkosten gut einen Drittel der Gesamtkosten des MuDA ausmachen, tilgte der bleibende Mietaufwand alle finanziellen Reserven des Non-Profits.Ein weiteres Problem stellten die bevorstehende Renovationsmassnahmen dar. Das denkmalgeschützte Hochhaus unterläuft 2021 einer Totalsanierung. Obwohl den Initianten zu Mietbeginn signalisiert wurde, dass sie länger bleiben könnten, konnte ihr Vertrag somit nicht verlängert werden. Trotz ausgiebiger Suche nach einem neuen Standort konnte kein neues geeignetes und langfristiges Zuhause gefunden werden. Ein allfälliger Kredit um das durch die Notstandmassnahmen entstandene Loch zu stopfen, könnte somit in der verbleibenden Mietdauer nicht zurückbezahlt werden.To make matters worse, the Zurich Migros Cooperative that owns the premises is completely renovating the listed skyscraper in 2021. Despite an extensive search for another venue, the initiators unfortunately did not find any suitable and long-term alternative. With no possibility of extending the rental contract for a period that would allow the payback of a loan to fill the hole caused by the pandemic’s emergency measures, and with the remaining rental costs to cover, the MuDA was left high and dry.
The museum's home until July 19, 2020, the Herdern Hochhaus in Zurich.Noch bis zum 19. Juli 2020 geöffnet: Das Museum für Digitale Kunst im Erdgeschoss des Herdern Hochhauses in Zürich West.
Mit dieser finanziellen Realität konfrontiert, entschieden sich die zwei Schweizer Gründer, Caroline Hirt und Christian Etter, den Mietvertrag zu kündigen um einer Insolvenz zuvorzukommen: «Es tut weh angesichts unseres langjährigen Aufbaus diesen kurzfristigen Entscheid fällen zu müssen. Noch während die Schulen geschlossen waren brachten wir in unseren Corona Creative Classes über 400 neugierigen Kindern die Schönheit algorithmischer Kunst, der Programmierung und des Engineerings bei. Die digitale Technologie hat grossen Einfluss auf unsere Gesellschaft eingenommen. Es bräuchte solche öffentliche, physische Orte um sich kreativ, vielseitig und inspirierend mit ihr auseinanderzusetzen, statt sie nur für passiven Konsum zu nutzen. Ein Kapitel schliesst sich, aber unsere Leidenschaft für die digitale Kreation bleibt. Wir danken allen, die uns während diesen fünf Jahren auf unterschiedlichste Weisen auf diesem Abenteuer unterstützt haben, wir sind äusserst stolz auf das Erreichte.»Facing these dire straits, the two founders, Caroline Hirt and Christian Etter, had no other choice than to untimely close the MuDA: “It is heart-breaking to have to make such a short-term decision after all these years building this project up from zero. It feels even more drastic after having spent the lockdown period teaching over 400 eager children online about art, coding and engineering while schools were closed. Digital technology has a major impact on our society, and we are convinced that a public, physical space like the MuDA can play a vital role in dealing with these changes in a diverse and creative way, actively engaging with people from all walks of life. A chapter is closing, but our passion for digital art prevails. We are extremely proud of what we have achieved, and thank all the people who believed in this project and supported us in many different ways during the past five years.”
189D3 from the current Raven Kwok exhibition.189D3 von der jetzigen Ausstellung von Raven Kwok.
On July 19, the MuDA, regularly dubbed by the international press as one of the most important and innovative institutes, will hold its final finissage. Until then, the museum runs in reduced capacity and is open on Saturdays, Sundays and Mondays from 11 am to 7 pm. The last exhibition presents the mesmerising works of Raven Kwok, a young artist from Shanghai.Am 19. Juli wird das kleine Museum, das von der ausländischen Presse regelmässig als eines der international wichtigsten und innovativsten Institute bezeichnet wird, seine letzte Finissage halten. Bis dahin operiert das Museum in reduziertem Betrieb, ist jeweils Samstags, Sonntags und Montags von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Die letzte Ausstellung zeigt die hypnotisierenden Werke von Raven Kwok, einem jungen Künstler aus Shanghai.
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